Unsere Geschichte - Die Keltische Kirche

Die Keltische Kirche

Die Entstehung der Keltischen Kirche

Die keltische Kirche ist im 3. bis 5. Jahrhundert auf den britischen Inseln entstanden. Sie hat sich weitgehend unabhängig entwickelt und im Kontakt zur alten keltischen Religion eine eigene Tradition entwickelt, in der die konkrete Nähe zu Gott und zur Natur, der keltischen Kunst und der Poesie zum Ausdruck kommt.


Die keltische Kirche kannte wenig formale Hierarchien und die Position der Bischöfe war nicht so hervorgehoben wie in der Kirche Roms. Das kontemplative Gebet der Wüstenväter und die Theolgie der Orthodoxen Kirche, insbesondere des Evangelisten Johannes, haben die Keltischen Kirche maßgeblich beeinflusst. Dennoch hat sie sich immer als Teil der Einen Kirche Jesu Christi verstanden und einen starken Einfluss auf die gesamten Kirche gehabt, z.B. auf die Entwicklung des Kanonischen Rechts oder bestimmte Feiertage. Erst im 12. Jahrhundert wurde die keltische Kirche endgültig in die Römisch-katholische Kirche integriert.


Das Leben in der Keltischen Kirche

Das christliche Leben in der keltischen Kirche gruppierte sich in Siedlungen um Klöster herum. Hier suchten sich die Gläubigen ihren Anam Cara, den Seelenfreund, und versuchten selbst ein Anam Cara für andere zu sein bzw. zu werden. Dieses Ziel verfolgen wir auch wieder in der Lebensbaum Waldkirche.


Die beiden Haupttheologen fanden zu ihrer Zeit und heute wieder hohe Beachtung. Diese sind Johannes Scotus Eriugena and St. Morgan von Wales (auch Pelagius genannt). Sie betonten neben der Transzendenz auch die Immanenz, d.h. die Nähe zum Göttlichen. In der Gegenwart wurden diese Gedanken durch Matthew Fox aufgegriffen in seinem viel beachteten Werk "Der große Segen. Umarmt von der Schöpfung.


Die keltische Mission Europas

Die keltische Kirche legte großen Wert auf das Studium der heiligen Schriften und deren Gelehrten wurden daher an die europäischen Adelshöfe berufen. Das Pilgern bzw. Verlassen der Heimat wurde als asektische Übung praktiziert (Peregrinatio). Man unterschied das grüne, weiße und rote Martyrium. Beim grünen Martyrium suchte man einsame Orte im eigenen Land auf. Das weiße Martyrium bedeutete Missionsreisen in fremde Länder vorzunehmen. Diesen Missionsreisen von keltischen Mönchen und Klerikern verdanken wir auch in einigen Landstrichen Deutschlands die Christianisierung noch bevor die römische Kirche diese übernahm und fortsetzte. Beim roten Martyrium begab sich die Pilger und Missionare bewusst in Gegenden, die von kriegerischen Heiden bewohnt waren.


Bei der Verbreitung des Mönchtums in Europa spielte die Regel des Heiligen Columban des Jüngeren eine wichtige Rolle. Das älteste Kloster Deutschlands, das Kloster Weltenburg an der Donau, lebte ursprünglich nach der Columban-Regel, bevor es die Regel Benedikts angenommen hat, welche durch die Kirche Roms als verbindliche Regel bestimmt wurde.

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