Jesus spricht in einem der sieben „Ich bin“-Aussagen des Johannes-Evangelium „Ich bin das Licht der Welt“. Damit meint er, dass er den Weg ausleuchtet, hin zu Gott, dem Vater, der ihn gesandt hat. In der Bergpredigt sagt er zu den Anwesend „Ihr seid das Licht der Welt.“ und meint damit, dass wir auch zum Licht werden können, wenn wir ganz in die Lehre Jesu eintauchen und damit erleuchtet und selbst zum Licht für andere zu werden. Die Sprache ist auf der einen Seite symbolisch zu verstehen, aber gleichzeitig können wir tatsächlich ein Strahlen wahrnehmen bei Menschen, die sehr weit auf dem Weg gekommen sind. Die Weitergabe des Lichts findet ihren Ausdruck im Amt des Akolythen, der die Kerzen in der Kirche anzündet vor dem Beginn der Messe. "Ich bin das Licht der Welt" ist gleichzeitig eine Affirmation, die Christus uns an die Hand gibt, um selbst dieses Bewusstsein zu erwecken.
Bei der Verklärung auf dem Berg Tabor strahlt er von Licht (Taborlicht). Der Berg steht hier für einen Zustand der Kontemplation, den man z.B. durch das Jesusgebet erreichen kann. Der Hesychasmus lehrt, das Taborlicht könne von den Betenden wahrgenommen werden. Die Lehre, dass dieses Licht nicht nur von den drei Aposteln gesehen worden sei, sondern grundsätzlich jedem in rechter Weise Betenden zugänglich sei, wenn er seine Seele gereinigt habe, gehört zum Kernbestand der hesychastischen Überzeugungen.
Auf einer physischen Ebene kann man tatsächlich davon sprechen, dass unsere Körper aus Licht bestehen, teils messbar und teils aus geronnener Energie, die wir Materie nennen. Auf einer metaphysischen Ebene sind wir Gottes Geschöpfe, die nach Seinem Ebenbild geschaffen wurden. Wir tragen immer noch etwas von diesem Licht in uns. Dieses Licht ist vergraben in unserer Verstrickung mit dieser Welt und den dadurch entstandenen Traumen, Verkrustungen und Verdunkelungen des Herzens. Wir müssen uns auf den Weg machen, das Herzenslicht wieder freizulegen, damit es wieder leuchtend strahlen kann. Jesus spricht davon bei der Bergpredigt, wenn es sagt „Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.“ Das Herz zu reinen, ist die Voraussetzung für die Kontemplation und Schau Gottes. Dieser Weg ist nicht immer einfach, denn seinem Schatten zu begegnen kann auch schmerzhaft sein.
Im Christentum unterscheiden wir zwischen dem materiellen Körper und der Seele, die darin wohnt und den Körper nach seinem Ableben verlässt. Diese Seele bzw. der Geist kann von sensiblen Menschen als luminöse Gestalt wahrgenommen werden, d.h. als einen Körper aus Licht, der sich unabhängig vom materiellen Körper bewegen kann, wenn sich Geist und Materie wieder trennen. Manche Menschen sprechen davon, dass alte Seele in einem neugeborenen Kind inkarniert werden und dass Paare alte Seelen anziehen können, wenn sie ein Kind empfangen.
Im Prolog des Johannes-Evangelium wird das Leben mit dem Licht gleichgesetzt. Das Licht kann man in diesem Kontext als die Lebensenergie verstehen, die im Alten Testament als Ruach, bewegter Wind, und in anderen Religionen als Ki, Chi, Prana oder Nwyfre bezeichnet wird. Durch die Erweckung des Lichtkörpers erhöhen wir die Lebensenergie in uns. Ist das nicht eine verrückte und esoterische Idee könnte man sich fragen? Tatsächlich ergaben wissenschaftliche Beobachtungen, dass die geistliche Einstellung zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung werden kann. Menschen, die den Glauben am Leben verloren haben, bauen sehr schnell ab und sterben früher. Umgekehrt erweckt ein hoffnungsvoller Geist den Lebenswillen, die Gesundheit und die Lebenserwartung. Das Licht zu erwecken, sorgt für ein längeres Leben und wenn wir den Verheißungen des Christentums glauben, sogar für ein ewiges Leben.
Wie vorher schon angedeutet gibt es verschiedene Möglichkeiten und Methoden, den Körper zum Erstrahlen zu bringen, von denen nachfolgend die wichtigsten genannt werden.
Eine sanfte Art, den Lichtkörper zu erwecken und das Herz zu reinigen, ist die Lichtkörper-Meditation. Dabei stellt man sich vor, dass im Herzraum ein Licht erstrahlt und sich sanft auf den ganzen Körper ausbreitet. Zum Einstieg kann man die Affirmation „Ich bin das Licht der Welt“ oder eine ähnliche Aussage in Gedanken sprechen. In diesem leuchtenden Körper kommt man zur Ruhe. Wenn Gedanken kommen, lässt man diese sanft vorbeiziehen und kommt zurück auf das Bewusstsein des Lichtkörpers. Man kann sich dabei vorstellen, dass alle Verdunkelungen den Körper verlassen und vom Licht verdrängt werden. Diese Meditation kann man vor dem Gebet und nach der Ankunft im inneren Heiligtum, der Heiligen Einsiedelei, ausgeführt werden. Am besten setzt man sich in einem stabilen Meditationssitz auf ein Meditationskissen oder auf einen Stuhl und richtet seine Wirbelsäule möglichst gerade aus. Ein kurzer Body Scan, den wir in der Alt-Keltischen Kirche innere Pilgerreise nennen, kann vor der Lichtkörper-Meditation durchgeführt werden. Die Übung kann 5 bis 15 Minuten dauern und täglich praktiziert werden; idealerweise am Morgen oder Abend.
„In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht begriffen. Es ward ein Mensch von Gott gesandt, der hieß Johannes. Dieser kam zum Zeugnis, dass er von dem Licht zeugte, auf dass sie alle durch ihn glaubten. Er war nicht das Licht, sondern dass er zeugte von dem Licht. Das war das wahrhaftige Licht, welches alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.“
„Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“
„Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. Also lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“
„Jesus aber rief und sprach: Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat. Und wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat. Ich bin in die Welt gekommen als ein Licht, damit, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe.“
„1 Und nach sechs Tagen nahm Jesus zu sich Petrus und Jakobus und Johannes, seinen Bruder, und führte sie beiseite auf einen hohen Berg. 2 Und er ward verklärt vor ihnen, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie ein Licht.“
5 Als er noch redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke, und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe; auf den sollt ihr hören!
„1 Da er aber das Volk sah, ging er auf einen Berg und setzte sich; und seine Jünger traten zu ihm, … 8 Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.“
"Und das ist die Verkündigung, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen, daß Gott Licht ist und in ihm ist keine Finsternis. So wir sagen, daß wir Gemeinschaft mit ihm haben, und wandeln in der Finsternis, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit. So wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde."
Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel.
33 Niemand zündet ein Licht an und setzt es an einen heimlichen Ort, auch nicht unter einen Scheffel, sondern auf den Leuchter, auf daß, wer hineingeht, das Licht sehe.
34 Das Auge ist des Leibes Licht. Wenn nun dein Auge einfältig ist, so ist dein ganzer Leib licht; so aber dein Auge ein Schalk ist, so ist auch dein Leib finster. 35 So schaue darauf, daß nicht das Licht in dir Finsternis sei. 36 Wenn nun dein Leib ganz licht ist, daß er kein Stück von Finsternis hat, so wird er ganz licht sein, wie wenn ein Licht mit hellem Blitz dich erleuchtet.