Regel des Columba

Regel des Columba

Die Regel des Heiligen Columba (Columcille)

Regel von Sankt Columba (Columcille), dem Abt von Iona, stammt aus dem 6. Jahrhundert und bildet die spirituelle Grundlage für den Orden von Sankt Columcille und die Kranichabtei.


  • Sei allein an einem abgesonderten Ort in der Nähe einer großen Stadt, wenn dein Gewissen nicht bereit ist, mit der Menge zusammen zu sein. 
  • Sei immer nackt in Nachahmung von Christus und den Evangelisten. 
  • Was immer du an Wenigem oder Vielem besitzt, sei es Kleidung oder Essen oder Trinken, soll dem Ältesten zur Verfügung stehen, denn es ziemt sich nicht für einen Ordensmann, mit seinem eigenen freien Bruder irgendeinen Unterschied im Besitz zu haben. 
  • Ein fester Platz mit einer Tür soll dich umschließen. 
  • Ein paar fromme Männer, die mit dir über Gott und sein Testament reden, dich an feierlichen Tagen besuchen und dich in den Testamenten Gottes und den Erzählungen der Heiligen Schrift stärken. 
  • Auch einen Menschen, der mit dir in müßigen Worten oder von der Welt redet, oder der über das murrt, was er nicht ändern oder verhindern kann, der dich aber noch mehr betrüben würde, wenn er ein Schwätzer zwischen Freund und Feind wäre, den sollst du nicht zu dir lassen, sondern ihm sogleich deinen Segen geben, wenn er ihn verdient. 
  • Dein Diener soll ein diskreter, frommer, nicht schwätzender Mann sein, der dir ständig zu Diensten sein soll, natürlich mit mäßiger Arbeit, aber immer bereit. 
  • Unterwerfe dich jeder Regel, die der Frömmigkeit dient. 
  • Ein Geist, der zum roten Martyrium [das ist der Tod für den Glauben] bereit ist. 
  • Ein Geist gestärkt und standhaft für das weiße Martyrium. Vergebung aus dem Herzen eines jeden. 
  • Ständige Gebete für die, die dich bedrängen. 
  • Eifer im Singen des Offiziums für die Verstorbenen, als ob jeder gläubige Tote ein besonderer Freund von dir wäre. 
  • Hymnen für die Seelen sollen im Stehen gesungen werden. 
  • Deine Nachtwachen sollen beständig sein von Abend zu Abend, unter der Leitung einer anderen Person. 
  • Drei Arbeiten am Tag, nämlich: Beten, Arbeiten und Lesen. 
  • Die Arbeit soll in drei Teile geteilt werden, nämlich deine eigene Arbeit und die Arbeit deines Ortes, was seine wirklichen Bedürfnisse betrifft; zweitens, dein Anteil an der Arbeit der Brüder; zuletzt, den Nächsten zu helfen, nämlich durch Unterricht oder Schreiben oder Nähen von Kleidern oder welche Arbeit auch immer ihnen fehlt, ut Dominus ait, "Non apparebis ante Me vacuus [wie der Herr sagt: "Du sollst nicht leer vor mir erscheinen"]. 
  • Alles in seiner richtigen Reihenfolge; Nemo enim coronabitur nisi qui legitime certaverit. (Denn niemand wird gekrönt, außer dem, der rechtmäßig gestrebt hat.) 
  • Folge dem Almosengeben vor allen Dingen. 
  • Nimm nicht von der Nahrung, bis du hungrig bist. 
  • Schlafe nicht, bis du das Verlangen verspürst. 
  • Sprich nicht, es sei denn in Geschäften. 
  • Jeden Zuwachs, der dir an rechtmäßigen Mahlzeiten oder an Kleidung zufließt, gib aus Mitleid den Brüdern, die es brauchen, oder den Armen in gleicher Weise. 
  • Die Liebe zu Gott mit deinem ganzen Herzen und all deiner Kraft; 
  • die Liebe zu deinem Nächsten wie zu dir selbst 
  • Bleibe im Testament Gottes zu allen Zeiten. 
  • Dein Maß des Gebetes soll sein, bis dir die Tränen kommen; 
  • Oder dein Maß an Mühe der Arbeit, bis deine Tränen kommen; 
  • Oder dein Maß deiner Mühe der Arbeit oder deiner Kniebeugen (Genuflexionen), bis dein Schweiß oft kommt, wenn deine Tränen nicht frei sind. 
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