Die Geistlichen Übungen der sieben Stufen sind ein christlicher Meditations- und Initiationspfad. Entlang der sieben altkirchlichen Weihestufen konkretisieren sie den Pfad christlicher Spiritualität und der Nachfolge Christi. Jede Stufe beinhaltet Lesungen, Meditationen und Initiationsfeiern. Diese umfassen neben den Weihestufen auch die keltische Spiritualität und die Weisheit der Wüstenväter.
Die geistlichen Übungen sind als innere Berufung zu verstehen; den Kandidaten wird nahegelegt sich eine externe Berufung zu suchen. Die Ausbildung wird von der Alt-Keltischen Kirche getragen und von dieser anerkannt.
Wenn wir uns diesem Übungsweg zuwenden, müssen wir uns darüber bewusst werden, dass wir als getaufte Christen bereits über das allgemeine Priestertum verfügen und dieser Weg als Konkretisierung und Bewusstwerdung zu verstehen ist. In Wahrheit gibt es keinen spirituellen Weg, denn dieser würde uns von der Vergangenheit und der Gegenwart abschneiden und uns von der Zukunft trennen. Wir sind bereits, was wir durch den Übungsweg werden wollen. Das Heilige finden wir im Hier und Jetzt.
0. Einführung
Hier verschaffen wir uns einen Überblick über den gesamten Pfad und durchschreiten das äußere und das innere Heiligtum.
1. Ostiarier/in (Türwache)
Das Tor zum Heiligtum steht sinnbildlich auch für die Sinnestore bzw. die sieben Sinne, bei denen der Verstand auf physischer und auf geistiger Ebene unterschieden wird. In dieser Stufe beschäftigen wir uns neben den christlichen Grundlagen auch mit der Achtsamkeitsmeditation.
2. Lektor/in (Vorleser*in)
Hier lernen wir, dass die Rolle des Lektors nicht nur die des Lesens, sondern vor allem auch des Hörens ist. Wir beschäftigen uns unter anderem mit der Meditation der heiligen Schriften, bei der uns die sieben Schlüssel helfen können, die verborgenen Inhalte zu entdecken. In der Tradition der alten Kirche ist der Lektor verantwortlich für das Lesen des Alten Testaments.
3. Exorzist*in (Beschwörer*in, Pastoraler Begleiter*in)
Diese Stufe behandelt die Möglichkeiten der seelsorgerischen Gesprächsführung, der Umgang mit den Leidenschaften und der geistlichen Begleitung. Wir betrachten dabei die auch biblischen Archetypen des Heilers, des Exorzisten und des Kriegers (Miles Christi).
4. Akolyth*in (Lichtträger*in)
Nach der Beschäftigung mit unserer dunklen Seite fokusieren wir uns nun auf unsere Lichtseiten. Als Gegenpol zu den Kardinalsünden werden hier die sieben Kardinaltugenden betrachtet. Der Lichtträger steht noch im Schiff der Kirche an der Grenze zum Chor und ist die letzte Stufe vor dem Eintritt in den Klerus.
5. Subdiakon/issin (Helfer*in, Unterdiener*in)
Der Subdiakon ist die erste Stufe des Klerus und gehört je nach Tradition noch zu den niederen oder bereits zu den höheren Weihen. Der Subdiakon liest der Gemeinde die Epistel vor und unterstützt den Diakon beim Dienst am Altar. Es ist die letzte Phase der eigenen Prüfung vor der Stufe des Diakon. Dem Subdiakon und dem Lektor diagonal als Patron gegenüber steht der Erzengel Gabriel im himmlischen Chor.
Der Diakon ist die erste Stufe der höheren Weihen. Er bzw. sie tauft und dient am Tisch des Altars. Der Diakon hat bereits Anteil am priesterlichen Amt, liest und lehrt das Evangelium den Gemeindemitgliedern. Dem Diakon und dem Wächter diagonal gegenüber steht deren Patron Erzengel Michael im himmlischen Chor.
7. Priester*in (Älteste*r)
Der Priester steht stellvertretend für den handelnden Christus in der Messe. Hier beschäftigen wir uns damit, wie wir Christus in uns auferstehen lassen können und unser volles Potential entfalten. Hierbei helfen uns Meditationen und das Jesusgebet. Der Priester steht am Altar als der Schwelle vom irdischen zum himmlischen Chor. Dem Priester und dem Lichtträger gegenüber steht deren Patron Erzengel Raphael in der Apsis des Chors.
Ablauf
Diesen Kurs bieten wir im Fernstudium an und behandeln die Themen auch in der Mystischen Stunde im YouTube-Kanal der Ancient Celtic Church. Dabei können Kosten entstehen für Literatur, CDs und je nach Umständen für Reisen, Raumkosten und eigene liturgische Kleidung.